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  • allesamt

  • Interaktive Signaletik für Kinder – Orientierung mit Spass

Title allesamt
Year 2024
Client Gemeinde Nenzing
Architektur Christian Schmoelz Architekt

Der Kreis spielt hier im neuen Familienzentrum der Gemeinde Nenzing eine große Rolle – egal ob es die märchenhaft anmutende Architektur mit ihren Rundbogen bei Fenstern und Türen betrifft oder das Leitsystem mit den auf Kreisen aufgebauten Piktogrammen und Elementen im Speziellen. »allesamt« nennt sich die Einrichtung. Der in einem Workshop mit dem Kunden entwickelte Name ist wohlklingend, irgendwie vertraut und transportiert das, worum es der Gemeinde geht: Die Gemeinschaft, also alle Kinder des Dorfes sind hier angesprochen, genauso wie deren Eltern. Der Schriftzug »allesamt« steht gut sichtbar an der straßenseitigen Gebäudekante platziert. Die scheinbar willkürlich gesetzten, großen und kleinen Abstände zwischen den Buchstaben entsprechen dem Rhythmus der Fassadengestaltung, machen aus dem Namen ein Logo und betonen seinen lautmalerischen Aspekt.

Piktogramme als Spiel: Für kurze, einprägsame Raumbezeichnung dienen die Namen der Gemeindeparzellen und der davon in Kürzeln abgeleitete, den Kindern bestens bekannte Abzählreim: »Be La Gu – Ro Ha Ru – Mo Ma Hei – und du bisch frei!«. Diese nur aus zwei Buchstaben gebildeten Begriffe bezeichnen die verschiedenen Funktionen der Räume im Haus. Aber erst in Verbindung mit den grafischen Zeichen werden sie für Kinder und Erwachsene leicht merkbar. Um die Aufmerksamkeit auf dieses Zeichensystem zu steigern und dem Spieltrieb entgegenzukommen, wurden veränderbare Piktogramme in Griffhöhe der Kinder angebracht. Es beginnt mit dem zentralen Verpflegungsbereich, wo bunte Scheibchen auf einem Teller darauf warten neu angeordnet zu werden, beispielsweise als Blume oder als Emoji. Bei den Schlafräumen sind es Augen, die sich schließen und öffnen lassen. Beim Raum für Sport und Bewegung ist es ein Fußball der sich drehen lässt, und bei der Oase »reiten« die Buchstaben auf Wellen.

Auf den Punkt gebracht: Der Bau ist räumlich von West nach Ost in vier, diagonal leicht verschobenen »Häusern« organisiert. Zur Orientierung sind Haupteingänge und Räume für die drei unterschiedlichen Kindergruppen in den Primärfarben Rot, Blau und Grün markiert. Die Wegleitung beginnt aber schon auf der Straße. In der nahegelegenen Unterführung machen riesige Punkte an Wand und Decke auf sich aufmerksam. Punkte finden sich zusätzlich als Bodenmarkierungen auf Gehsteigen, am Parkplatz und auf dem Weg zum Haus. 

Die signaletische Arbeit des Atelier Andrea Gassner umfasst nie nur rein visuelle oder verbale Elemente. Wie selbstverständlich fügt sich auch hier die Gestaltung des Leitsystems in das architektonische Gesamtkonzept ein, setzt einen bunten, spielerischen Akzent und erzählt damit die Geschichte eines neuen, kommunalen Lebensraums in kreativer Art und Weise weiter. Übergeordnetes Ziel ist es, die Identifikation in diesen positiven Ort für Kinder und Familien aus Nenzing maßgeblich zu fördern.

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