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Wolf
Plakatserie für die James Joyce Passage in Feldkirch
Titel | Wolf |
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Jahr | 2021 |
Kunde | Theater am Saumarkt |
Photographer | Christopher Walser, Cornelia Hefel |
Die künstlerische Intervention von Andrea Gassner zum Jubiläumsjahr zitiert fragmentarisch Wolf Hubers bedeutendes bildnerisches Werk. Schon die Wahl des Vornames »Wolf« als initialer typografischer Bildträger verweist semantisch auf eine doppeldeutige Erzählung. Im Bildzyklus für die Billboards in der James-Joyce-Passage sind in die Versalien W O L F ikonografische Zitate aus dem bildnerischen Werk Hubers eingearbeitet. Huber liebte die Dramaturgie mit Licht, Schatten und Räumlichkeit. Er bevorzugte grelle Farben und übertriebene Mimiken.
Die Arbeit für den Glaskubus am Jahnplatz ist eine dreidimensionale Fortsetzung des Spiels mit den Großbuchstaben des Namens W O L F. Der Kubus mutiert durch Gassners Interpretation gotischer Fenster als Spitzbogenfries zu einem sakralen Schaufenster. Die großen ausgestanzten Buchstaben und dahinterliegende gelbe Farbgläser entwickeln eine außergewöhnliche Transluzenz und ein Spiel mit Licht und Raum.
*WOLF HUBER*
war ein bedeutender österreichisch-deutscher Maler, Zeichner und Baumeister der Renaissance. Er wurde 1485 in Feldkirch geboren und war seit etwa 1510 in Passau tätig, wurde dort 1540 zum Hofmaler des Bischofssitzes und 1541 Stadtbaumeister in Passau. † 3. Juni 1553
*ORNAMENT UND RENAISSANCE*
Wolf Huber war einer der bedeutendste Meister der Donauschule – eine Stilbewegung der Renaissance. Sie nahm im österreichischen und bayerischen Donauraum Ende des 15. Jahrhunderts ihren Ausgang und erfasste auch einen großen Teil der Alpenländer.
*LICHT UND RÄUMLICHKEIT*
Licht, Farbe und Räumlichkeit wurden inhaltlich und formal über die natürliche Funktion hinausgeführt. Poesie oder Drama bestimmen die Bilder, in denen Natur und Mensch zu einer Einheit verschmelzen. Statt nobler Zurückhaltung gibt es grelle Emotion, statt Harmonie verzerrte Proportionen.
*FARBE UND EMOTION*
Wolf Huber bevorzugt grelle Farben und übertriebene Mimik. Der Mensch wird als verletzliche Kreatur dargestellt; nicht gefasst, sondern wütend oder ängstlich, er duldet nicht, sondern er leidet. Sogar die Gesichter der Tiere drücken tiefe Gefühle aus.