In enger Zusammenarbeit mit pedevilla architects entwickelte das Atelier Andrea Gassner ein Leitsystem, dass die Semantik und die Verspieltheit des Ornaments visuell erfahrbar macht. Das „Kreuzmotiv“ diente als gestalterisches Ornament in der Architektur und leitet sich aus der historischen und traditionellen Handwerkskunst der Region ab. Mit Kreuzstichen wurde das typgrafische System weitergestrickt. Die Beschriftungen changieren zwischen Zwei- und Dreidimensionalität. Der raue, poröse Putz mit seiner warmen Farbstimmung wird in den Innenräumen durch die Materialisierung der eigens produzierten Buchstaben, Ziffern und Icons kontrastiert und zugleich durch das Perlkupfer als primäre Farbgebung akzentuiert. Durch die Beleuchtung und die dreidimensionale Umsetzung entstehen im Schattenspiel zauberhafte Muster. Die großflächige Gebäudekennzeichnung ist präzise in die Holzlamellen der Fassadenbeplankung eingefräst. Das Ornament als Signaletik erscheint nie als unnützer Zierrat, sondern als wirkungsvolle Verknotung von Erzählung und Architektur. Das Thema Kreuz und Kreuzstich wird konsequent an den Eingängen und Fassaden weitergeführt.
