Titel Hohe Auflage
Jahr 2012
Kunde vai Vorarlberger Architektur Institut
Redaktion, Projektleitung Marina Hämmerle
Produktion Markus Kalb GmbH, Dornbirn; Mader Werbetechnik, Lauterach; Eugen Russ Vorarlberger Zeitungsverlag und Druckerei GmbH
Awards CCA Venus Creative Club Austria
Seit November 2011 zeichnet sich das Vorarlberger Architektur Institut – in Kurzform vai – für Projektauswahl und redaktionelle Gestaltung der Coverserie der Vorarlberger Nachrichten-Beilage »Leben&Wohnen« verantwortlich. Neu dabei ist das Konzept einer zusammenwirkenden Medienkooperative, welche Reinhard Gassner mitentwickelte. Die Ausstellung »Hohe Auflage« soll die bemerkenswerte Zusammenarbeit zwischen vai und VN in einer lustvollen Gesamtschau in Szene setzen. 33 Reportagen mit gesamt 175 Architektur-Seiten werden aus der Immobilienbeilage herausgelöst und auf einer fünfzig Meter langen Druckbahn faksimiliert. Diese spannt sich in einer Auf- und Abbewegung durch die Ausstellungsräume, dreht sich in der Mitte um die eigene Achse und endet letztlich als eine am Boden auslaufende Druckbahn. Assoziiert wird die Vervielfältigung durch den im Massendruck üblichen Rollenoffsetdruck auf Papierbahnen. Die Aneinanderreihung der Beiträge zeigt gleichzeitig die enorme Vielfalt und Qualität dieser Berichterstattung. Ein Glossar beschließt die Reihe von Beiträgen auf der Druckbahn. Die ausgewählten Worte aus Architektur und Massenkommunikation sind eine Assemblage aus verschiedenen Enzyklopädien und Wörterbüchern. Als Makroblick in die Reproduktionstechnik dient ein über hundertfach vergrößerter Ausschnitt aus einem Druckbild. Das Wandbild in der Größe von 566 cm Breite x 302 cm Höhe zeigt die Punktrasterung von Bildern und Randunschärfe von Buchstaben. In der Sonderausgabe »Nur Text« werden die Architekturgeschichten – und dabei tatsächlich nur die Texte – in limitierter Auflage von 3500 Stück gebündelt, auf einer Palette gestapelt und zum Wegnehmen bereit gestellt. Ein wandgroßes Wortbild macht die 33 Headlines der Beiträge auf eine neue Art lesbar. Der »erzwungene Blocksatz« in schmalen, nebeneinander stehenden Satzkolumnen mit überhöhtem Zeilenabstand verführt zur horizontalen Lesung. Dieser typografische Fauxpas ergibt poetische Zeilen mit zufällig aneinander gereihten Worten und Wortteilen. GLOSSAR Auf|la|ge (f.; s.; Verlagswesen) Gesamtzahl der gleichzeitig hergestellten Vervielfältigungsstücke einer Drucksache. Leben & Wohnen wird wöchentlich 83.000 mal gedruckt; x 33 Ausgaben ergibt das eine Gesamtauflage von 2.739.000 Exemplaren. Auf|lö|sung (f.; s.) [1] Lösungskonzept, Ausgang [2] Fotografie: die Fähigkeit eines Objektivs bestimmte kleinste Details noch wiedergeben zu können. [3] Bildauflösung: bezeichnet die Punktdichtheit einer Wiedergabe oder Bildabtastung (Bildelemente pro Länge) und ist damit neben der Farbtiefe ein Maß für die Qualität. Be|sich|ti|gungs|ter|min (m.; s.) [1] Medienprod. In der Medienproduktion zur Erfassung der Gegebenheiten am Schauplatz der Aufnahme, zur Auswahl der optimalen Örtlichkeit (vgl. Set). [2] Die Besichtigungstermine für die Serie Leben & Wohnen sind regelmäßig von freudiger Spannung und anschließender Erleichterung bei Bewohnern, Autoren und Fotografen begleitet. Broad|cast|ing (engl.; n.; s.) > to broadcast [1] übertragen, senden; verbreiten [2] ausstreuen, aussäen, weit(hin) > broad; werfen > cast. C|M|Y|K| (Abk.) die vier Grundfarben beim Offsetdruck > Cyan, Magenta, Yellow, Black di|gi|tal (adj.; von lat. digitus, „Finger“; techn., physik.) in Stufen erfolgend; in Einzelschritte aufgelöst; auf Digitaltechnik, Digitalverfahren beruhend. Die Abbildungen in der Serie Leben & Wohnen werden mit hochwertigen digitalen Kameras fotografiert. In Folge werden sie sorgfältig nachbearbeitet (s. „Nachbearbeitung“) und auf einen dezentralen Datenserver gestellt. Nach erfolgter Auswahl werden sie direkt in die Produktion des Medienhauses übernommen. Fo|to|graf (m.; s.; von griech. Licht > „phos“ u. schreiben, aufzeichnen > „graphein“) jmd., der nach entspr. Ausbildung gewerbsmäßig fotografiert; Berufsbezeichnung. Hu|ren|kind (n.; s.) Schriftsatz die letzte Zeile eines Absatzes, wenn sie zugleich die erste einer neuen Spalte oder Seite ist; Hurenkinder gelten in der Typografie als schwere handwerkliche Fehler, da sie die Ästhetik des Satzspiegels besonders stark beeinträchtigen. Klar|heit (f.; s.) [1] philosoph. Ein Begriff der Neuzeit, der im philosophischen Kontext spezifische Bedeutungen annimmt. René Descartes spricht 1637 von clare et distincte (Klarheit und Deutlichkeit) als Kriterium der Wahrheit. Nach Gottfried Wilhelm Leibniz ist die Klarheit einer Vorstellung ein Maß für ihre Übereinstimmung mit der Wirklichkeit. Im Kritischen Rationalismus des 20. Jhdts. ist Klarheit zusammen mit Einfachheit eine Eigenschaft, die Aussagen anderen Menschen leicht verständlich macht. [2] med. eine Bewusstseinsstufe (vgl. Luzidität) mit besonders ausgeprägter Orientiertheit zur Person, zu Ort, Situation und Zeit. [3] metaphor. pos. Wertbegriff in der Vorarlberger Baukultur. Klarheit beschreibt das Vorhandensein einer Ordnung in Struktur und Aufbau eines Gebäudes oder allg. einer Gestaltung. Synonym auch für visuelle Klarheit, ein Erscheinungsbild, das Klarheit ausdrückt. Mas|sen|me|di|um (n.; s.; pl.: di|en) Mittel zur Nachrichtenübermittlung, Meinungsbildung und Unterhaltung mit großem Verbreitungsgrad, z. B. Zeitung, Rundfunk, Fernsehen, Film oder CD. Nach|be|ar|bei|tung (f.; s.; Medienproduktion, auch > Postproduktion) umfasst sämtliche Arbeitsschritte in der Nachbearbeitung beim Film, Fernsehen und in der Fotografie, im digitalen Medium Maximierung der Möglichkeiten, Spezial-Effekte bzw. gänzlich computeranimierte Abschnitte im Film. In der Fotografie Retusche, Montage und Optimierung für die Ausgabe. Ober|flä|che (f.; s.) Fläche als obere Begrenzung einer Flüsssigkeit; Gesamtheit der Flächen, die einen Körper von außen begrenzen. Wohnhäuser bilden mit ihren Fassaden Oberflächen, die Neugierde und die Frage nach dem Dahinter und Darunter auslösen. Raum (m.; s.; pl. Räume) [1] physik. sich in drei Dimensionen erstreckende geometrische Größe [2] zum Aufenthalt oder für unterschiedliche Nutzung bestimmter, von allen Seiten umschlossener Bereich [3] kein Plural: Bereich, der genutzt werden kann [4] geogr. Gebiet ohne exakte Abgrenzung [5] Astronomie das All, das Universum [6] metaphor. Möglichkeit zu freier Entscheidung oder Bewegung, Spielraum [7] architekt. identifizierbarer Bereich, der aus dem Bezug zu angrenzenden Objekten eine Bedeutung und räumliche Spannung erhält. Außenräume sind ein typisches Beispiel dafür, wie Raum ohne vollständige Umgrenzung definiert werden kann. Re|dak|teur (m.; s.; schweizerisch Redaktor) jemand, der für eine Zeitung oder Zeitschrift, für Rundfunk oder Fernsehen, für ein [wissenschaftliches] Sammelwerk o. Ä. Beiträge auswählt, bearbeitet oder selbst schreibt; Berufsbezeichnung. Ro|ta|ti|ons|druck (m.; s.; unz.; Technik) Druckverfahren für Hoch-, Flach- u. Tiefendruck, bei dem die rotierende Druckwalze über eine endlose Papierbahn läuft. Die Auflagengeschwindigkeit von Leben & Wohnen liegt bei 35.000 St. pro Stunde. Satz|spie|gel (m.; s.) Randmaße und Spalteneinteilungen einer Seite. Schlag|zei|le (f.; s.; Zeitungswesen) > Headline ins Auge fallende Überschrift einer Zeitung, Anzeige oder eines Zeitungsartikels. Die Aufgabe einer Schlagzeile besteht darin, die Aufmerksamkeit eines flüchtig und selektiv lesenden Betrachters zu erzielen, ihn anzusprechen und auf den anschließenden Fließtext zu leiten. Schlagzeilen und Überschriften helfen dem Leser zu selektieren. Schu|ster|jun|ge (m.; s.) Schriftsatz Wenn eine Seite oder Spalte nach der ersten Zeile eines neuen Absatzes umbrochen wird und „vorlaut“ zu früh erscheint (vgl. Hurenkind). Streu|ver|lust (m.; s.) Marketing bezeichnet Adressaten, die durch belegte Werbeträger zwar mit einer Werbekampagne erreicht werden, die aber nicht zur definierten Zielgruppe gehören. Um|bruch (m.; s.) [1] folgenreicher (insbesondere gesellschaftlicher, technischer) Wandel, Umwälzung. [2] Typographie Vorgang als auch Ergebnis des Zeilenumbruchs; Anpassen der Textzeilen an das Seitenlayout [3] Buchgestaltung auch > Seitenumbruch Das Zusammenstellen von mehreren ganzen Seiten mit Text, Tabellen, Grafik und Bildern. wohn|lich (adj.) angenehm zum Bewohnen, gemütlich; ein ~es Zimmer; ein Zimmer w. machen, w. einrichten. In der Form sehr individuell, zumeist aber für den Bewohner physiolog. entspannend, vertraut und von geringem Reizniveau. Ziel|grup|pe (f.; s.) Marketing Gruppe von Personen, die (z. B. durch Werbung) erreicht werden soll. Leben & Wohnen richtet sich an Leser, die am Erwerb, der Ausstattung und der Ausgestaltung von Wohnraum interessiert sind.
Titel Bauen mit Holz
Jahr 2012
Kunde proHolz Austria
Photographer Bruno Klomfar
Projektleitung Georg Binder, Karin Giselbrecht, Kurt Zweifel
Beratung Alfred Teischinger – BOKU Wien, Institut für Holzforschung
»Bauen mit Holz – Wege in die Zukunft« ist eine Ausstellung des Architekturmuseums und des Fachgebiets Holzbau der TU München, welche bereits 2012 in der Pinakothek der Moderne in München startete. Nun wird sie in adaptierter Form durch proHolz in Kooperation mit dem Künstlerhaus in Wien präsentiert. Die Ausstellung soll den Wandel des in der modernen Architektur lange verdrängten Baustoffs Holz zum neuen Hoffnungsträger für zukunftsorientiertes, urbanes Bauen einer breiteren Öffentlichkeit verständlich und anschaulich vermitteln. Die Informationen werden auf raumhohen, 120 cm breiten Seidenpapierbahnen in Form von Kurztexten, Plangrafiken, Fotos oder Videos dargeboten. Die ungebleichten, naturbraunen Papierstreifen verbinden sich mit den in der TU-München minuziös gefertigten Holzbaumodellen und rhythmisieren die Ausstellung. Daten und Fakten sind in eindrückliche Erklärgrafiken transformiert. Die Verknüpfung zwischen der »Urpflanze Baum« und der technischen Welt des Planens und Bauens ist auch ein Thema beim Ausstellungslogo. Die archetypische Hausform wir hier aus dem Geäst eines Baumes geformt und zielt semantisch auf die Kernbotschaften: Holz ist ein nachwachsender, hochwirksamer Baustoff. Bauen mit Holz ist aktiver Klimaschutz. In der dazugehörigen Publikation zur Ausstellung analysieren neun renommierte Fachautoren die ökologische Bedeutung, das technologische Potenzial und die neue Ästhetik des vertrauten Baustoffs.
Titel Bauen mit Holz
Jahr 2011
Kunde Architekturmuseum und Fachgebiet Holzbau der TU München
Projektleitung Hermann Kaufmann und Winfried Nerdinger, TU München in Zusammenarbeit mit Martin Kühfuss und Mirjana Grdanjski)
Beratung Gerd Wegener, Holger König, München
Die Vereinten Nationen haben 2011 zum »Internationalen Jahr der Wälder« ausgerufen. Aus diesem Anlass zeigt das Architekturmuseum zusammen mit dem Fachgebiet Holzbau der TU München in einer Ausstellung die ökologischen, technischen und gestalterischen Möglichkeiten des Materials. Die Ausstellung beginnt mit dem Wald und Betrachtungen zum Rohstoff Holz. Gegenüberliegend werden fünf aktuelle Holzbauprojekte und deren Vorzüge für den Klimaschutz vorgestellt. In der Folge veranschaulichen 52 ausgewählte internationale Beispiele die neuen digitalen Fertigungsmethoden und die architektonische Vielfalt moderner Holzkonstruktionen: vom Niedrigenergiehaus über weit gespannte Tragwerke bis zum Hochhausbau. Ein zur Gänze aus Buchenholz gefertigter Raum rundet die Ausstellung ab. Dabei wird die im konstruktiven Holzbau wenig vertretene Holzart mit unterschiedlichsten Oberflächen und Bauteilen an Boden, Decke und Wand wirkungsvoll angewendet. Die Hauptdarsteller sind die von Studenten der Fakultät für Architektur, TU München (Fachgebiet Holzbau) minuziös gefertigten Holzbaumodelle. Plattformen für die Präsentation sind einheitliche, filigrane Rahmengestelle aus Fichtenholz. Die Informationen werden auf raumhohen, 120 cm breiten Seidenpapierbahnen in Form von Kurztexten, Plangrafiken, Fotos oder Videos dargeboten. Die ungebleichten, naturbraunen Papierstreifen umfassen die riesigen Räume und rhythmisieren die Ausstellung. Daten und Fakten sind in eindrückliche Erklärgrafiken transformiert. Die Holzartenanteile werden beispielsweise mit einem 20 Meter langen »Balkendiagramm« in den originalen Holzarten umgesetzt. Als szenografische Intervention liegt mitten im Ausstellungsraum eine 80 Jahre alte Fichte – vom Wurzelwerk bis zum Wipfel. Der 40 Meter lange Stamm ist entastet, teilweise entrindet und in einzelne Abschnitte mit immer feineren Längsschnitten geteilt. Die Stammspitze zeigt auf ein 5 x 5 Meter großes Patchwork mit unterschiedlichen Holzwerkstoffen. Die Verknüpfung zwischen der »Urpflanze Baum« und der technischen Welt des Planens und Bauens ist auch ein Thema beim Ausstellungslogo. Die archetypische Hausform wir hier aus dem Geäst eines Baumes geformt und zielt semantisch auf die Kernbotschaften: Holz ist ein nachwachsender, hochwirksamer Baustoff. Bauen mit Holz ist aktiver Klimaschutz. In der ergänzenden Publikation zur Ausstellung analysieren neun renommierte Fachautoren die ökologische Bedeutung, das technologische Potenzial und die neue Ästhetik des vertrauten Baustoffs. Bauen mit Holz – Wege in die Zukunft Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne 10.11.2011 – 05.02.2012
Titel Glasgrafik Bregenz Hafen
Jahr 2010
Kunde Stadt Bregenz
Architektur Planungsgemeinschaft Hafen Bregenz, Nägele Waibel - Spagolla - Ritsch
Text Otto Kapfinger
Zeichengenerator Systementwicklung Wien
Für das Hafengebäude der Stadt Bregenz soll ein wirksamer Sichtschutz für 80 wandhohe Glasflächen entwickelt werden, ohne die durchgehende Transparenz der Gebäudehülle zu beeinträchtigen. Als Ausgangslage gilt das Diktat der Unterbrechung der Transparenz, alle 5 x 5 cm in Schwarz und Weiß, in der Balkenstärke von 2 cm für eine bestimmte Sichthöhe. Ein Textband als rhythmisches, grafisches Zeichensystem im abstrakten binären Basiscode bildet die Basis des Konzeptes; anstelle 0/1 erscheinen Schwarz und Weiß in Form einer furchenwendig gesetzten Keilschrift. Der eigens dazu verfasste Text zum Thema Glas und Transparenz bleibt verschlüsselt. Letztlich sichtbar sind scheinbar zufällig variierte Ornamente und geheimnisvolle Muster. Unser Leben wird zunehmend bestimmt von einem Kommunikationssystem, das im Grunde aus zwei Zeichen besteht und uns meist verborgen bleibt. Konzept ist die Sichtbarmachung dieses Systems und gleichzeitig der dem Text innewohnenden rhythmischen Struktur und Ordnung. Ein Textauszug: »…vergleichbar dem phänomen, wenn die spiegelnde fläche des sees, flüchtig bewegt durch wind und wellen, dieses faszinierende, das auge meditativ fesselnde und zugleich entspannende flimmern erhält.« (Volltext ua.) Im architektonischen Sprachgebrauch wird Transparenz primär mit Glas verbunden, weil es die Eigenschaft der Durchsichtigkeit besitzt. Glas in großen Flächen an Gebäuden ist aber von außen tagsüber, bei Sonnenschein, nie völlig durchsichtig. durch die Reflexion des Sonnenlichtes, die Spiegelung der Umgebung können Glasbauten oder gläserne Bauteile äußerst massiv, ja hermetisch wirken, unter bestimmten Blickwinkeln sogar dunkel monolithisch, aus der Distanz durch ihre Reflexionen sehr auffällig, gleichsam raumstrahlend, glitzernd wie kristalle. der Vorschlag, mit digitalen Mustern die agressiven Spiegeleffekte solcher Glasfassaden zu brechen, ist aus mehreren Gründen sinnvoll, ist gestalterisch wie funktionell hilfreich: die Ornamentik entschärft die monolithische Brillanz der Fassaden, und gibt dem Auge dort Anhaltspunkte, wo allzu viel Durchsichtigkeit zum Sicherheitsproblem in der Benützung wird. Die kristallinen Flächen entspannen sich in ein Muster, das eine gewisse Körnigkeit einführt, eine texturierte Anmutung. über die an sich eindimensionale Materialität des Glases wird eine mehrdimensionale Schicht gelagert, die optisch eine Zerstreuung herstellt und semantisch den simplen Spiegelwirkungen neue Schichten und Affekte hinzufügt. So wird das Material, an dem bildlich und faktisch alles abprallt, in eine gewisse tiefe geführt. Das irritierende der Außenwirkung wird durchbrochen, wird visuell geöffnet für konträre Merkmale, komplexere Sinnschichten. Durch die Bedruckung ist die architektonisch beabsichtigte Durchsichtigkeit, die optische Leichtigkeit des Gebäudes in der Außenwirkung wie in der Innenwirkung aber immer noch gegeben - ja eigentlich verstärkt, weil die Spiegeleffekte gebremst, zerstreut, entschärft sind. beim Hafengebäude geht es um den Effekt der Leichtigkeit, um eine Entstofflichung letztlich auch des Glases, die durch Ornamentierung am adäquatesten zu erzielen ist. Mit einem solchen Muster kann sich die Glashaut des Gebäudes in eine Pixelwirkung entspannen, vergleichbar dem Phänomen, wenn die spiegelnde Fläche des Sees durch die Bewegung von Wind und Wellen dieses faszinierende, das Auge meditativ fesselnde und zugleich entspannende Flimmern erhält.