Titel Roger Boltshauser, Response
Jahr 2022
Kunde Roger Boltshauser
Photographer Luca Ferrario
Zusammenarbeit Boltshauser Architekten, Zürich
Kuratoren Boltshauser Architekten in Zusammenarbeit mit Andrea Gassner
Ausstellungsdauer 08. Dezember 2022 bis 14. Jänner 2023
Roger Boltshausers freie bildnerische Arbeit ist ohne sein architektonisches Schaffen ebenso wenig zu erklären sind wie umgekehrt seine Architektur nicht ohne die künstlerischen Arbeiten. Wir hatten die Aufgabe dies und gleichzeitig seine Methodik der Beantwortung gestalterischen Fragen sowie die hier konsequent geübte Interferenz von Architektur und Kunst aufzeigen. Mit der grafisch-szenografischen Gestaltung seiner Ausstellungen und Prints betraute Roger Boltshauser das Atelier Andrea Gassner. In seiner Arbeit spinnt das Atelier diese Interferenz zwischen Architektur und Kunst weiter. Beispielsweise ziert das Cover der gut 500 Seiten starken Monografie «Roger Boltshauser» kein plakatives Architekturbild, sondern eine seiner dominanten Skizzen. Diese Skizze schlägt den Bogen zu den Ausstellungen über Roger Boltshausers Schaffen: 2021 wurde die Monografie – herausgegeben von Martin Tschanz und bereits vergriffen – in der Architektur Galerie in Berlin präsentiert, ebenso diverse weitere Skizzen. In der Ausstellung der Galerie d’Architecture in Paris 2022 verwandelte wiederum diese Skizze den Eingang in eine raumgreifende, begehbare Zeichnung. Architekturmodelle standen wie Skulpturen auf mächtigen schwarzen Podesten. Skizzen und Pläne waren über die immer gleichen tiefen Holzrahmen miteinander verbunden, ebenso wie durch eine wandfüllende Hängung. In einem filigranen Metallregal schafften ausgesuchte Materialproben die Verknüpfung vom Dargestellten mit der Materie. Die Pariser Schau wandert nun, wenn man so will, weiter in die Architekturgalerie am Weissenhof in Stuttgart. Aber es werden nicht einfach die Fotografien hier abgehängt und dort wieder aufgehängt, die Modelle und die Lehmmuster gezügelt. Nein, es wird weitergebaut. Schicht um Schicht, Stuttgart auf Paris auf Berlin, die Orte selber werden Teil der Geschichte und der Entwicklung von «RESPONSE». In Stuttgart zeigen die grossformatigen Bildtafeln Fotografien der Fotografien aus der Galerie d’Architecture in Paris.Aber nicht nur die Fotografien dokumentieren die vorhergehenden Ausstellungen, auch die Modelle, Skizzen und Pläne erweitern und bereichern die nachfolgende Ausstellung jeweils schichtartig mit neuen Inhalten und Sichtweisen. Und natürlich die Texte.
Titel Künstlerische Schleife
Jahr 2022
Kunde Wilhelm Otten
Photographer Günter König, Christopher Walser, Wilhelm Otten, Franziska Messner-Rast, Dietmar Mathis, Michael Pezzei
Herausgeberin ENIGMA ART KG
Konzeption und Text Wilhelm Otten, Natalie Kreutzer
Lektorat Gertrud Kainz
Druck Buchdruckerei Lustenau GmbH
ISBN 978-3-200-08414-8
Ein Katalog über die langjährige Freundschaft von Wilhelm Otten und Gottfried Honegger und dessen künstlerisches Werk. Ein Katalog aus zwei Teilen ohne Anfang und Ende, im Übergang der zwei Buchteile der Wendepunkt dieser Freundschaft – der Tod von Honegger. Die freundschaftliche Beziehung zu Gottfried Honegger hat nach zahlreichen Gesprächen zu dem Entschluss geführt, dass Wilhelm Otten eine Plattform für die Begegnung mit kunstinteressierten Menschen geschaffen hat. 2005 trat Wilhelm Otten mit seiner Kunstsammlung in einen öffentlichen Dialog. Gottfried Honegger zählt als Vertreter der Konkreten Kunst zu den wichtigsten Schweizer Künstlern des 20. Jahrhunderts. In seinem langen und bis zuletzt schöpferischen Leben schuf er ein äußerst umfangreiches Oeuvre. Für Honegger war die Kunst mehr Wert als Schmuck für eine Elite und eine existenzielle Notwendigkeit für alle. Er führte die Kunst zurück zur Ur-Kraft: zur Form, zur Farbe und zum Material. Seine geometrische Kunst stand im Kontrast zwischen glatt und rau / glanz und matt / radikal und versöhnlich; In der Buchgestaltung haben wir die Kontraste ins Konzept aufgenommen, die zwei Fotografiesprachen des Werkteils mit der musealen Darstellung und der Kunst im Kontext. Das Zusammenspiel des glatten und rauen Papiers sowie der glanz/matt Siebdruck auf dem Cover. Die als inhaltliche Endlosschleife miteinander verknüpften Buchteile, reflektieren das künstlerische Werk Honeggers.
Titel Magazin 4
Jahr 2021
Produktion Mader Werbetechnik, Lauterach
»Maganzin 4« ist seit Jahren ein impulsgebender Hotspot in Bregenz und bekannt für seine kulturellen Veranstaltungen, Ausstellungen und Initiativen. Magazin 4 arbeitet als städtische Einrichtung mit großem programatischem Freiraum und konnte im Erscheinungsbild als logische Konsequenz immer eine eigenständige Linie fahren. Das Atelier Andrea Gassner hat vor gut 10 Jahren die bestehende Stadtmarke revitalisiert und im gleichen Zug das Erscheinungsbild der Stadt neu ausgerichtet. Mit scharfer Klinge wurde nun die veraltete Marke »Magazin 4« bearbeitet. Oft sind heute evolutionär gedachte Korrekturen an bestehenden Logos wirksamer und zukunftsfähiger als harte Schnitte und neue Lösungen, die von Null weg im Wettbewerb der Bekanntheit ihr ursprüngliches Level erst erreichen müssen um positiv bilanzieren zu können. Die visuellen Eingriffe: eine Modernisierung der monospaced Versaltypografie, sowie das Weglassen der Unterstreichungslinien und des schwarzen Feldes für die Ziffer 4. Anstelle dessen rückt eine »Pipe« (senktrechte Linie). Die Marke wird dadurch in der Verwendung flexibler und offener. Subbezeichnungen und begleitende Typografien sind dem Designporgramm des städtischen Erscheinungsbildes entnommen und erlauben eine durchaus gewollte sekundäre Zuordnung zum Bregenz-CD. Die erste Anwendungen der Basisausstattung, die Fassadenbeschriftung und die signaletischen Grafiken im Innenraum beweisen Funktionalität und einen zeitgemäßen Habitus.
Titel Roger Boltshauser, Architekturbuch und Kunstbuch
Jahr 2021
Kunde Roger Boltshauser
Photographer Kuster Frey, Sandro Livio Straube, Beat Bühler, Boltshauser Architekten, Philip Heckhausen, Philipp Schaerer, Albrecht Schnabel, studio blomen, nightnurse images, Michael Freisager
Verlag Triest Verlag für Architektur, Design und Typografie, Andrea Wiegelmann
Herausgeber Martin Tschanz
Produktion Eberl & Koesel, Altusried-Krugzell
Umfang 536 Seiten
ISBN 978-3-03863-057-9
Obwohl Roger Boltshauser für seine Arbeit als Architekt bekannt ist, war lange nicht klar, ob sein Weg in die Architektur oder die Kunst führen wird. Beeindruckt von Joseph Beuys, Anselm Kiefer, Arnulf Rainer, aber auch Schweizer Vertretern des Neoexpressionismus, hat er bereits parallel zu seinem Architekturstudium ein freies künstlerisches Oeuvre begonnen und ausgestellt. Beiden Disziplinen ist er treu geblieben mit dem Ergebnis, dass die freien Kunstarbeiten ohne sein architektonisches Schaffen ebenso wenig zu erklären sind wie umgekehrt seine Architektur nicht ohne die künstlerischen Arbeiten. Das Werk des Architekten Roger Boltshauser ist gleichermaßen vielfältig wie eigenständig. Das klimabewusste Bauen ist von Entwurfsbeginn weg ein zentrales Thema und findet in seinen Projekten einen zeitgenössischen Ausdruck. Die vorliegende Monografie versammelt erstmals Bauten und freie Arbeiten von Roger Boltshauser in einer Publikation. Das Gestaltungskonzept basiert auf dem Arbeitsprozess des Architekten und orchestriert Skizzen und Pläne vor Prozess- und Architekturfotografien. Die geringe Opazität und das weiche Aufschlagverhalten des Papiers im Kern, verleiht der inhaltlich dichten Publikation die nötige Leichtigkeit und macht die visuelle Ordnung spürbar.
Titel Wolf
Jahr 2021
Kunde Theater am Saumarkt
Photographer Christopher Walser, Cornelia Hefel
Die künstlerische Intervention von Andrea Gassner zum Jubiläumsjahr zitiert fragmentarisch Wolf Hubers bedeutendes bildnerisches Werk. Schon die Wahl des Vornames »Wolf« als initialer typografischer Bildträger verweist semantisch auf eine doppeldeutige Erzählung. Im Bildzyklus für die Billboards in der James-Joyce-Passage sind in die Versalien W O L F ikonografische Zitate aus dem bildnerischen Werk Hubers eingearbeitet. Huber liebte die Dramaturgie mit Licht, Schatten und Räumlichkeit. Er bevorzugte grelle Farben und übertriebene Mimiken. Die Arbeit für den Glaskubus am Jahnplatz ist eine dreidimensionale Fortsetzung des Spiels mit den Großbuchstaben des Namens W O L F. Der Kubus mutiert durch Gassners Interpretation gotischer Fenster als Spitzbogenfries zu einem sakralen Schaufenster. Die großen ausgestanzten Buchstaben und dahinterliegende gelbe Farbgläser entwickeln eine außergewöhnliche Transluzenz und ein Spiel mit Licht und Raum. *WOLF HUBER* war ein bedeutender österreichisch-deutscher Maler, Zeichner und Baumeister der Renaissance. Er wurde 1485 in Feldkirch geboren und war seit etwa 1510 in Passau tätig, wurde dort 1540 zum Hofmaler des Bischofssitzes und 1541 Stadtbaumeister in Passau. † 3. Juni 1553 *ORNAMENT UND RENAISSANCE* Wolf Huber war einer der bedeutendste Meister der Donauschule – eine Stilbewegung der Renaissance. Sie nahm im österreichischen und bayerischen Donauraum Ende des 15. Jahrhunderts ihren Ausgang und erfasste auch einen großen Teil der Alpenländer. *LICHT UND RÄUMLICHKEIT* Licht, Farbe und Räumlichkeit wurden inhaltlich und formal über die natürliche Funktion hinausgeführt. Poesie oder Drama bestimmen die Bilder, in denen Natur und Mensch zu einer Einheit verschmelzen. Statt nobler Zurückhaltung gibt es grelle Emotion, statt Harmonie verzerrte Proportionen. *FARBE UND EMOTION* Wolf Huber bevorzugt grelle Farben und übertriebene Mimik. Der Mensch wird als verletzliche Kreatur dargestellt; nicht gefasst, sondern wütend oder ängstlich, er duldet nicht, sondern er leidet. Sogar die Gesichter der Tiere drücken tiefe Gefühle aus.