Titel Grand Tour der Mönche
Jahr 2014
Kunde Stiftsarchiv St.Gallen
Kurator Peter Erhart und Jakob Kuratli Hüeblin
Ausstellungsdauer 4. September bis 30. November 2014
Zusammenarbeit Alberto Alessi, Zürich
Der erste Besuch des klimatisierten „Tresorraums“ im Stiftsarchiv St. Gallen mit dem Stiftsarchivar Peter Erhart war ein ganz besonderer Augenblick. Wir trafen auf ein faszinierendes Ordnungs­­system mit Schränken, Laden, Schatullen und Mappen für kunst­­­­voll gefertigte Karten und Schriftstücke, die nur mit Handschuhen angefasst werden durften. Dazu kamen Bücher in wandhohen Regalen – mit Respekt nahmen wir die handschriftlichen Originale und ersten Druckerzeugnisse in die Hand. Die Buchformate mittelgroß, freigespielt von heutigen Standardisierungen, in Einbänden mit fantastischen Materialien aus Kartonagen, Leinen und Leder. Die fadengehefteten, handgebundenen Bücher ließen sich gut öffnen und vermittelten in individuellen Bindedetails hohe Funktionalität. Überrascht waren wir über die außergewöhnliche Form der Satzspiegel und Buchumbrüche. Oft waren die Seiten in der vertikalen Mitte geteilt, die Außenspalten leer oder nur marginal benutzt und die eng zum Bund liegenden Textspalten randlos von oben bis unten beschrieben, mit präzisen Kalligrafien in kleinen Schriftgrößen, mit bewegtem und doch rhythmischem Duktus. Der Archivar erklärte uns diese „halbbrüchige“ Gestaltung damit, dass Platz gelassen werden musste für nachträgliche Eintragungen, Kommentare und Ergänzungen. Bald zeigte uns Peter Erhart die von ihm gehobenen Fundstücke, um die es eigentlich ging: vier originale Tagebücher reisender Mönche. Die beiden Kuratoren, Peter Erhart und Jakob Kuratli Hüeblin, wollten diese seltenen Dokumente benediktinischer Reisekultur erstmals der Öffentlichkeit präsentieren. Sie planten eine Ausstellung im Kulturraum des Stiftsarchivs, einen Ausstellungskatalog sowie wissenschaftliche Publikationen mit Übertragung der lateinischen Texte ins Deutsche und Italienische. Es ging bei diesen Tagebüchern um Reisen in den Süden, so wie sie damals für Adelige, Musiker und Literaten üblich waren, mit religiösem Hintergrund und entsprechenden Reisezielen: An erster Stelle stand Rom als spirituelle Mitte, dann ging es weiter nach Neapel, das als schönste Stadt der damaligen Zeit galt. *Reinhard Gassner* „Vedi Napoli e poi muori (Neapel sehen und sterben) – Die Grand Tour der Mönche“, so der Titel des Projekts, der auf das Reisen und Leben, das Weltliche und das Geistliche anspielt. Die Kollegen von TGG Hafen Senn Stieger aus St. Gallen hatten schon mehrfach Ausstellungen für das Stiftsarchiv gemacht und zeichneten verantwortlich für das begleitende Katalogkonzept. Wir entwickelten gemeinsam mit den Kuratoren das Briefing für die Gestaltungsarbeiten bis hin zu skizzenhaften Diskussionsvarianten. Die Zusammenarbeit mit Dominik Hafen war von konstruktivem Geiste geprägt. Aus ökonomischen Gründen konzentrierte sich TGG im weiteren Verlauf auf die Katalogarbeit, während wir die Ausstellungsgestaltung vorbereiteten. In ersten Entwurfsansätzen spielten wir mit Themen wie „Reisen“ und „Wege“. Vitrinen und Exponate schwebten in verschiedenen Höhen durch den Ausstellungsraum. Bei näherer Befassung wurde jedoch klar, dass wir damit das Momentum der Reisekultur der Mönche nur oberflächlich trafen. Dieses lag tiefer. Es ging um die Intentionen und Aufträge, die mit den Reisen verbunden waren. Die Mönche hatten seitens der Äbte klare Instruktionen. Sie verstanden ihre langwierigen, oft mühsamen Wege auch als Pilgerreisen. Diese Überlegungen brachten uns auf den Gedanken, mit gedachten und realen Räumen zu arbeiten. Wir sprachen von den Spannungsfeldern des klösterlichen und des weltlichen Lebens, des Steten und des Unsteten. Aufgabe war, das Thema selbst und die wertvollen Ausstellungsstücke dazu zu strukturieren und szenografisch in einem Raum mit ca. 600 Quadratmetern zu präsentieren. Die Kuratoren griffen unsere Idee von begehbaren Boxen auf und belegten diese mit Themen und Qualitäten der Reisen. Sie erkannten sofort, dass die Ausstellung durch diese Struktur gut erschließbar war und sich damit auch das Dilemma zwischen geografisch oder chronologisch orientierter Abfolge auflöste. Sie benannten die vier Boxen mit „Peregrinatio“ (Wallfahrt), „Instructio“ (Dienstreise), „Recreatio“ (Erholung) und „Memoribilia“ (Erinnerungsstücke). Reinhard Gassner
Titel Grand Tour der Mönche
Jahr 2014
Kunde Stiftsarchiv St.Gallen
Kurator Peter Erhart und Jakob Kuratli Hüeblin
Ausstellungdauer 4. September bis 30. November 2014 / 10. Februar bis 13. April 2018
Zusammenarbeit Architekt Alberto Alessi, Zürich
Jahr-Erweiterung Umsetzung 2014 – 2018
Unter diesem Titel zeigt das Stiftsarchiv St.Gallen eine Ausstellung zur Reisekultur der Benediktiner. Sie öffnet den Blick auf die unerwartet hohe Mobilität von Mönchen, ihr Interesse an Sprache und Kultur des Südens zu einer Zeit, als Reisen noch eine Kunst war. Aufgabe ist, das Thema selbst und dazu eine Menge wertvoller Exponate (Schrift und Bild) zu strukturieren und szenografisch in einem Raum mit 600 m2 wirkungsvoll aufzuzeigen. Aus dem Ausstellungsraum entsteht ein Stadtraum mit Gassen, Ecken, Plätzen und Innenräumen. Die Inhalte werden in vier begehbaren Boxen strukturiert und unterteilt. Sie könnten gleichsam Reisecontainer (außen) und Studioli (innen) sein und sind den Themenfeldern Peregrinatio, Instructio, Recreatio und Memorabilia zugeordnet. Im Wesentlichen entwickelt sich darin das Leben der Schaustücke. Mit eigens entwickelten Mustern, Farben und Initial-Signets werden die Studioli in eine barocke, semiotisch aufgeladene Athmosphäre getaucht. Dem Entwurf vorausgegangen waren Recherchen an entsprechenden Orten und in Rom selbst. Ähnlich dem Kontrast von reisenden Mönchen zu ihrer sonstigen Kontemplation und «Stabilitas loci» entwickelt sich die Zusammenwirkung von Dichte und Ruhe.
Titel Konstruktive Provokation
Jahr 2004
Wissenschaftliche Leitung, Konzeption Otto Kapfinger
Kuratorin Marie-Hélène Contal (ifa)
Szenografie Adolph Stiller
Portalfotografien Ignacio Martínez
"Konstruktive Provokation" versucht die vor Ort erlebbare Dichte an zeitgenössischer Architektur in Vorarlberg im Rahmen einer Ausstellung nachvollziehbar zu machen und der häufig gestellten Frage nach dem "Wie ist das möglich?" auf den Grund zu gehen. Sie beschreibt Architektur nicht als Extrakt, sondern als Bestandteil einer lebendigen Baukultur in ihren technischen, gestalterischen, gesellschaftlichen, ökologischen, handwerklichen und persönlichen Aspekten. Statt Arbeiten einzelner Architekten hervorzuheben und mit Modellen und Plänen einzelne Gebäude zu erläutern erzählt die Ausstellung von den Wurzeln und dem Wachsen einer breiten Bewegung, die den Entstehungsprozess qualitätsvoller Architektur ermöglicht. "Vom Gerücht zum Mythos: So könnte man die letzten Dekaden der Vorarlberger Architektur bezeichnen." Dietmar Steiner Die Ausstellung besteht aus einer Serie thematischer Einstiegsportale. Verschiedene Leseebenen erlauben es dem Besucher, von einem allgemeinen Einblick zum tieferen Eintauchen in die Thematik überzugehen. Die erste Ebene zeigt Fotografien von Ignacio Martínez auf den Fronten der Kuben; kurze Texte ergänzen und erläutern das Gezeigte. In einer zweiten Ebene bieten ausziehbare Schau-Laden und Wandelemente Einblick in weitere Details und Architekturen zur jeweiligen Materie.
Titel Eberl Print Messestand
Jahr 2014
Kunde Eberl Print – Immenstadt
Produktionsleitung GF Ernst Gärtner, Eberl Print
Eberl Print im Allgäu ist Umsetzungspartner von Gassner Redolfi für hochqualifizierte Druckwerke. Mit 3D E Effekt- und Verpackungsdrucksachen eröffnet Eberl ein neues Geschäftsfeld, welches in der visuellen Ausstattung von Musterboxen und der Gestaltung des Messeauftritts auf der CO-REACH 2014 – Messe für Crossmedia Marketing in Nürnberg, weitergeführt wird. Grundidee der Messearchitektur ist im Wesentlichen ein riesiges versales »E«. Die horizontalen Balken erstrecken sich entlang der Längsachse. Sie begrenzen den Raum und funktionieren gleichzeitig als attraktives Schaufenster mit spannenden Ein- und Ausblicken. Der breite senkrechte Balken des »E« ist in voller Höhe in die Tiefe des Standes hineingebaut, bietet Wandflächen und den nötigen Stauraum. Die Grundfläche des Inselstands beläuft sich auf 12 x 7m. Die Gesamtszenografie mit räumlicher Intimität und kommunikativen Anreizen aus unterschiedlichen Blickentfernungen bringt eine unerwartet hohe Besucherfrequenz und großen Messeerfolg. Zu diesem Erfolg beigetragen hat ferner die neue Musterbox »3D E-Elements«. Auf 12 Effektkarten wird eine durchgängige Wort-Bild-Landschaft aufgespannt, die unterschiedliche Farbgruppen, Veredelungsarten und Papiersorten miteinander verwebt, systematisiert und anschaulich bemustert. Unterstützt wird das Infosystem durch die klare verbale und visuelle Deklination.
Titel Hohe Auflage
Jahr 2012
Kunde vai Vorarlberger Architektur Institut
Redaktion, Projektleitung Marina Hämmerle
Produktion Markus Kalb GmbH, Dornbirn; Mader Werbetechnik, Lauterach; Eugen Russ Vorarlberger Zeitungsverlag und Druckerei GmbH
Awards CCA Venus Creative Club Austria
Seit November 2011 zeichnet sich das Vorarlberger Architektur Institut – in Kurzform vai – für Projektauswahl und redaktionelle Gestaltung der Coverserie der Vorarlberger Nachrichten-Beilage »Leben&Wohnen« verantwortlich. Neu dabei ist das Konzept einer zusammenwirkenden Medienkooperative, welche Reinhard Gassner mitentwickelte. Die Ausstellung »Hohe Auflage« soll die bemerkenswerte Zusammenarbeit zwischen vai und VN in einer lustvollen Gesamtschau in Szene setzen. 33 Reportagen mit gesamt 175 Architektur-Seiten werden aus der Immobilienbeilage herausgelöst und auf einer fünfzig Meter langen Druckbahn faksimiliert. Diese spannt sich in einer Auf- und Abbewegung durch die Ausstellungsräume, dreht sich in der Mitte um die eigene Achse und endet letztlich als eine am Boden auslaufende Druckbahn. Assoziiert wird die Vervielfältigung durch den im Massendruck üblichen Rollenoffsetdruck auf Papierbahnen. Die Aneinanderreihung der Beiträge zeigt gleichzeitig die enorme Vielfalt und Qualität dieser Berichterstattung. Ein Glossar beschließt die Reihe von Beiträgen auf der Druckbahn. Die ausgewählten Worte aus Architektur und Massenkommunikation sind eine Assemblage aus verschiedenen Enzyklopädien und Wörterbüchern. Als Makroblick in die Reproduktionstechnik dient ein über hundertfach vergrößerter Ausschnitt aus einem Druckbild. Das Wandbild in der Größe von 566 cm Breite x 302 cm Höhe zeigt die Punktrasterung von Bildern und Randunschärfe von Buchstaben. In der Sonderausgabe »Nur Text« werden die Architekturgeschichten – und dabei tatsächlich nur die Texte – in limitierter Auflage von 3500 Stück gebündelt, auf einer Palette gestapelt und zum Wegnehmen bereit gestellt. Ein wandgroßes Wortbild macht die 33 Headlines der Beiträge auf eine neue Art lesbar. Der »erzwungene Blocksatz« in schmalen, nebeneinander stehenden Satzkolumnen mit überhöhtem Zeilenabstand verführt zur horizontalen Lesung. Dieser typografische Fauxpas ergibt poetische Zeilen mit zufällig aneinander gereihten Worten und Wortteilen. GLOSSAR Auf|la|ge (f.; s.; Verlagswesen) Gesamtzahl der gleichzeitig hergestellten Vervielfältigungsstücke einer Drucksache. Leben & Wohnen wird wöchentlich 83.000 mal gedruckt; x 33 Ausgaben ergibt das eine Gesamtauflage von 2.739.000 Exemplaren. Auf|lö|sung (f.; s.) [1] Lösungskonzept, Ausgang [2] Fotografie: die Fähigkeit eines Objektivs bestimmte kleinste Details noch wiedergeben zu können. [3] Bildauflösung: bezeichnet die Punktdichtheit einer Wiedergabe oder Bildabtastung (Bildelemente pro Länge) und ist damit neben der Farbtiefe ein Maß für die Qualität. Be|sich|ti|gungs|ter|min (m.; s.) [1] Medienprod. In der Medienproduktion zur Erfassung der Gegebenheiten am Schauplatz der Aufnahme, zur Auswahl der optimalen Örtlichkeit (vgl. Set). [2] Die Besichtigungstermine für die Serie Leben & Wohnen sind regelmäßig von freudiger Spannung und anschließender Erleichterung bei Bewohnern, Autoren und Fotografen begleitet. Broad|cast|ing (engl.; n.; s.) > to broadcast [1] übertragen, senden; verbreiten [2] ausstreuen, aussäen, weit(hin) > broad; werfen > cast. C|M|Y|K| (Abk.) die vier Grundfarben beim Offsetdruck > Cyan, Magenta, Yellow, Black di|gi|tal (adj.; von lat. digitus, „Finger“; techn., physik.) in Stufen erfolgend; in Einzelschritte aufgelöst; auf Digitaltechnik, Digitalverfahren beruhend. Die Abbildungen in der Serie Leben & Wohnen werden mit hochwertigen digitalen Kameras fotografiert. In Folge werden sie sorgfältig nachbearbeitet (s. „Nachbearbeitung“) und auf einen dezentralen Datenserver gestellt. Nach erfolgter Auswahl werden sie direkt in die Produktion des Medienhauses übernommen. Fo|to|graf (m.; s.; von griech. Licht > „phos“ u. schreiben, aufzeichnen > „graphein“) jmd., der nach entspr. Ausbildung gewerbsmäßig fotografiert; Berufsbezeichnung. Hu|ren|kind (n.; s.) Schriftsatz die letzte Zeile eines Absatzes, wenn sie zugleich die erste einer neuen Spalte oder Seite ist; Hurenkinder gelten in der Typografie als schwere handwerkliche Fehler, da sie die Ästhetik des Satzspiegels besonders stark beeinträchtigen. Klar|heit (f.; s.) [1] philosoph. Ein Begriff der Neuzeit, der im philosophischen Kontext spezifische Bedeutungen annimmt. René Descartes spricht 1637 von clare et distincte (Klarheit und Deutlichkeit) als Kriterium der Wahrheit. Nach Gottfried Wilhelm Leibniz ist die Klarheit einer Vorstellung ein Maß für ihre Übereinstimmung mit der Wirklichkeit. Im Kritischen Rationalismus des 20. Jhdts. ist Klarheit zusammen mit Einfachheit eine Eigenschaft, die Aussagen anderen Menschen leicht verständlich macht. [2] med. eine Bewusstseinsstufe (vgl. Luzidität) mit besonders ausgeprägter Orientiertheit zur Person, zu Ort, Situation und Zeit. [3] metaphor. pos. Wertbegriff in der Vorarlberger Baukultur. Klarheit beschreibt das Vorhandensein einer Ordnung in Struktur und Aufbau eines Gebäudes oder allg. einer Gestaltung. Synonym auch für visuelle Klarheit, ein Erscheinungsbild, das Klarheit ausdrückt. Mas|sen|me|di|um (n.; s.; pl.: di|en) Mittel zur Nachrichtenübermittlung, Meinungsbildung und Unterhaltung mit großem Verbreitungsgrad, z. B. Zeitung, Rundfunk, Fernsehen, Film oder CD. Nach|be|ar|bei|tung (f.; s.; Medienproduktion, auch > Postproduktion) umfasst sämtliche Arbeitsschritte in der Nachbearbeitung beim Film, Fernsehen und in der Fotografie, im digitalen Medium Maximierung der Möglichkeiten, Spezial-Effekte bzw. gänzlich computeranimierte Abschnitte im Film. In der Fotografie Retusche, Montage und Optimierung für die Ausgabe. Ober|flä|che (f.; s.) Fläche als obere Begrenzung einer Flüsssigkeit; Gesamtheit der Flächen, die einen Körper von außen begrenzen. Wohnhäuser bilden mit ihren Fassaden Oberflächen, die Neugierde und die Frage nach dem Dahinter und Darunter auslösen. Raum (m.; s.; pl. Räume) [1] physik. sich in drei Dimensionen erstreckende geometrische Größe [2] zum Aufenthalt oder für unterschiedliche Nutzung bestimmter, von allen Seiten umschlossener Bereich [3] kein Plural: Bereich, der genutzt werden kann [4] geogr. Gebiet ohne exakte Abgrenzung [5] Astronomie das All, das Universum [6] metaphor. Möglichkeit zu freier Entscheidung oder Bewegung, Spielraum [7] architekt. identifizierbarer Bereich, der aus dem Bezug zu angrenzenden Objekten eine Bedeutung und räumliche Spannung erhält. Außenräume sind ein typisches Beispiel dafür, wie Raum ohne vollständige Umgrenzung definiert werden kann. Re|dak|teur (m.; s.; schweizerisch Redaktor) jemand, der für eine Zeitung oder Zeitschrift, für Rundfunk oder Fernsehen, für ein [wissenschaftliches] Sammelwerk o. Ä. Beiträge auswählt, bearbeitet oder selbst schreibt; Berufsbezeichnung. Ro|ta|ti|ons|druck (m.; s.; unz.; Technik) Druckverfahren für Hoch-, Flach- u. Tiefendruck, bei dem die rotierende Druckwalze über eine endlose Papierbahn läuft. Die Auflagengeschwindigkeit von Leben & Wohnen liegt bei 35.000 St. pro Stunde. Satz|spie|gel (m.; s.) Randmaße und Spalteneinteilungen einer Seite. Schlag|zei|le (f.; s.; Zeitungswesen) > Headline ins Auge fallende Überschrift einer Zeitung, Anzeige oder eines Zeitungsartikels. Die Aufgabe einer Schlagzeile besteht darin, die Aufmerksamkeit eines flüchtig und selektiv lesenden Betrachters zu erzielen, ihn anzusprechen und auf den anschließenden Fließtext zu leiten. Schlagzeilen und Überschriften helfen dem Leser zu selektieren. Schu|ster|jun|ge (m.; s.) Schriftsatz Wenn eine Seite oder Spalte nach der ersten Zeile eines neuen Absatzes umbrochen wird und „vorlaut“ zu früh erscheint (vgl. Hurenkind). Streu|ver|lust (m.; s.) Marketing bezeichnet Adressaten, die durch belegte Werbeträger zwar mit einer Werbekampagne erreicht werden, die aber nicht zur definierten Zielgruppe gehören. Um|bruch (m.; s.) [1] folgenreicher (insbesondere gesellschaftlicher, technischer) Wandel, Umwälzung. [2] Typographie Vorgang als auch Ergebnis des Zeilenumbruchs; Anpassen der Textzeilen an das Seitenlayout [3] Buchgestaltung auch > Seitenumbruch Das Zusammenstellen von mehreren ganzen Seiten mit Text, Tabellen, Grafik und Bildern. wohn|lich (adj.) angenehm zum Bewohnen, gemütlich; ein ~es Zimmer; ein Zimmer w. machen, w. einrichten. In der Form sehr individuell, zumeist aber für den Bewohner physiolog. entspannend, vertraut und von geringem Reizniveau. Ziel|grup|pe (f.; s.) Marketing Gruppe von Personen, die (z. B. durch Werbung) erreicht werden soll. Leben & Wohnen richtet sich an Leser, die am Erwerb, der Ausstattung und der Ausgestaltung von Wohnraum interessiert sind.
Titel Bauen mit Holz
Jahr 2012
Kunde proHolz Austria
Photographer Bruno Klomfar
Projektleitung Georg Binder, Karin Giselbrecht, Kurt Zweifel
Beratung Alfred Teischinger – BOKU Wien, Institut für Holzforschung
»Bauen mit Holz – Wege in die Zukunft« ist eine Ausstellung des Architekturmuseums und des Fachgebiets Holzbau der TU München, welche bereits 2012 in der Pinakothek der Moderne in München startete. Nun wird sie in adaptierter Form durch proHolz in Kooperation mit dem Künstlerhaus in Wien präsentiert. Die Ausstellung soll den Wandel des in der modernen Architektur lange verdrängten Baustoffs Holz zum neuen Hoffnungsträger für zukunftsorientiertes, urbanes Bauen einer breiteren Öffentlichkeit verständlich und anschaulich vermitteln. Die Informationen werden auf raumhohen, 120 cm breiten Seidenpapierbahnen in Form von Kurztexten, Plangrafiken, Fotos oder Videos dargeboten. Die ungebleichten, naturbraunen Papierstreifen verbinden sich mit den in der TU-München minuziös gefertigten Holzbaumodellen und rhythmisieren die Ausstellung. Daten und Fakten sind in eindrückliche Erklärgrafiken transformiert. Die Verknüpfung zwischen der »Urpflanze Baum« und der technischen Welt des Planens und Bauens ist auch ein Thema beim Ausstellungslogo. Die archetypische Hausform wir hier aus dem Geäst eines Baumes geformt und zielt semantisch auf die Kernbotschaften: Holz ist ein nachwachsender, hochwirksamer Baustoff. Bauen mit Holz ist aktiver Klimaschutz. In der dazugehörigen Publikation zur Ausstellung analysieren neun renommierte Fachautoren die ökologische Bedeutung, das technologische Potenzial und die neue Ästhetik des vertrauten Baustoffs.
Titel Bauen mit Holz
Jahr 2011
Kunde Architekturmuseum und Fachgebiet Holzbau der TU München
Projektleitung Hermann Kaufmann und Winfried Nerdinger, TU München in Zusammenarbeit mit Martin Kühfuss und Mirjana Grdanjski)
Beratung Gerd Wegener, Holger König, München
Die Vereinten Nationen haben 2011 zum »Internationalen Jahr der Wälder« ausgerufen. Aus diesem Anlass zeigt das Architekturmuseum zusammen mit dem Fachgebiet Holzbau der TU München in einer Ausstellung die ökologischen, technischen und gestalterischen Möglichkeiten des Materials. Die Ausstellung beginnt mit dem Wald und Betrachtungen zum Rohstoff Holz. Gegenüberliegend werden fünf aktuelle Holzbauprojekte und deren Vorzüge für den Klimaschutz vorgestellt. In der Folge veranschaulichen 52 ausgewählte internationale Beispiele die neuen digitalen Fertigungsmethoden und die architektonische Vielfalt moderner Holzkonstruktionen: vom Niedrigenergiehaus über weit gespannte Tragwerke bis zum Hochhausbau. Ein zur Gänze aus Buchenholz gefertigter Raum rundet die Ausstellung ab. Dabei wird die im konstruktiven Holzbau wenig vertretene Holzart mit unterschiedlichsten Oberflächen und Bauteilen an Boden, Decke und Wand wirkungsvoll angewendet. Die Hauptdarsteller sind die von Studenten der Fakultät für Architektur, TU München (Fachgebiet Holzbau) minuziös gefertigten Holzbaumodelle. Plattformen für die Präsentation sind einheitliche, filigrane Rahmengestelle aus Fichtenholz. Die Informationen werden auf raumhohen, 120 cm breiten Seidenpapierbahnen in Form von Kurztexten, Plangrafiken, Fotos oder Videos dargeboten. Die ungebleichten, naturbraunen Papierstreifen umfassen die riesigen Räume und rhythmisieren die Ausstellung. Daten und Fakten sind in eindrückliche Erklärgrafiken transformiert. Die Holzartenanteile werden beispielsweise mit einem 20 Meter langen »Balkendiagramm« in den originalen Holzarten umgesetzt. Als szenografische Intervention liegt mitten im Ausstellungsraum eine 80 Jahre alte Fichte – vom Wurzelwerk bis zum Wipfel. Der 40 Meter lange Stamm ist entastet, teilweise entrindet und in einzelne Abschnitte mit immer feineren Längsschnitten geteilt. Die Stammspitze zeigt auf ein 5 x 5 Meter großes Patchwork mit unterschiedlichen Holzwerkstoffen. Die Verknüpfung zwischen der »Urpflanze Baum« und der technischen Welt des Planens und Bauens ist auch ein Thema beim Ausstellungslogo. Die archetypische Hausform wir hier aus dem Geäst eines Baumes geformt und zielt semantisch auf die Kernbotschaften: Holz ist ein nachwachsender, hochwirksamer Baustoff. Bauen mit Holz ist aktiver Klimaschutz. In der ergänzenden Publikation zur Ausstellung analysieren neun renommierte Fachautoren die ökologische Bedeutung, das technologische Potenzial und die neue Ästhetik des vertrauten Baustoffs. Bauen mit Holz – Wege in die Zukunft Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne 10.11.2011 – 05.02.2012