Titel Glasgrafik Bregenz Hafen
Jahr 2010
Kunde Stadt Bregenz
Architektur Planungsgemeinschaft Hafen Bregenz, Nägele Waibel - Spagolla - Ritsch
Text Otto Kapfinger
Zeichengenerator Systementwicklung Wien
Für das Hafengebäude der Stadt Bregenz soll ein wirksamer Sichtschutz für 80 wandhohe Glasflächen entwickelt werden, ohne die durchgehende Transparenz der Gebäudehülle zu beeinträchtigen. Als Ausgangslage gilt das Diktat der Unterbrechung der Transparenz, alle 5 x 5 cm in Schwarz und Weiß, in der Balkenstärke von 2 cm für eine bestimmte Sichthöhe. Ein Textband als rhythmisches, grafisches Zeichensystem im abstrakten binären Basiscode bildet die Basis des Konzeptes; anstelle 0/1 erscheinen Schwarz und Weiß in Form einer furchenwendig gesetzten Keilschrift. Der eigens dazu verfasste Text zum Thema Glas und Transparenz bleibt verschlüsselt. Letztlich sichtbar sind scheinbar zufällig variierte Ornamente und geheimnisvolle Muster. Unser Leben wird zunehmend bestimmt von einem Kommunikationssystem, das im Grunde aus zwei Zeichen besteht und uns meist verborgen bleibt. Konzept ist die Sichtbarmachung dieses Systems und gleichzeitig der dem Text innewohnenden rhythmischen Struktur und Ordnung. Ein Textauszug: »…vergleichbar dem phänomen, wenn die spiegelnde fläche des sees, flüchtig bewegt durch wind und wellen, dieses faszinierende, das auge meditativ fesselnde und zugleich entspannende flimmern erhält.« (Volltext ua.) Im architektonischen Sprachgebrauch wird Transparenz primär mit Glas verbunden, weil es die Eigenschaft der Durchsichtigkeit besitzt. Glas in großen Flächen an Gebäuden ist aber von außen tagsüber, bei Sonnenschein, nie völlig durchsichtig. durch die Reflexion des Sonnenlichtes, die Spiegelung der Umgebung können Glasbauten oder gläserne Bauteile äußerst massiv, ja hermetisch wirken, unter bestimmten Blickwinkeln sogar dunkel monolithisch, aus der Distanz durch ihre Reflexionen sehr auffällig, gleichsam raumstrahlend, glitzernd wie kristalle. der Vorschlag, mit digitalen Mustern die agressiven Spiegeleffekte solcher Glasfassaden zu brechen, ist aus mehreren Gründen sinnvoll, ist gestalterisch wie funktionell hilfreich: die Ornamentik entschärft die monolithische Brillanz der Fassaden, und gibt dem Auge dort Anhaltspunkte, wo allzu viel Durchsichtigkeit zum Sicherheitsproblem in der Benützung wird. Die kristallinen Flächen entspannen sich in ein Muster, das eine gewisse Körnigkeit einführt, eine texturierte Anmutung. über die an sich eindimensionale Materialität des Glases wird eine mehrdimensionale Schicht gelagert, die optisch eine Zerstreuung herstellt und semantisch den simplen Spiegelwirkungen neue Schichten und Affekte hinzufügt. So wird das Material, an dem bildlich und faktisch alles abprallt, in eine gewisse tiefe geführt. Das irritierende der Außenwirkung wird durchbrochen, wird visuell geöffnet für konträre Merkmale, komplexere Sinnschichten. Durch die Bedruckung ist die architektonisch beabsichtigte Durchsichtigkeit, die optische Leichtigkeit des Gebäudes in der Außenwirkung wie in der Innenwirkung aber immer noch gegeben - ja eigentlich verstärkt, weil die Spiegeleffekte gebremst, zerstreut, entschärft sind. beim Hafengebäude geht es um den Effekt der Leichtigkeit, um eine Entstofflichung letztlich auch des Glases, die durch Ornamentierung am adäquatesten zu erzielen ist. Mit einem solchen Muster kann sich die Glashaut des Gebäudes in eine Pixelwirkung entspannen, vergleichbar dem Phänomen, wenn die spiegelnde Fläche des Sees durch die Bewegung von Wind und Wellen dieses faszinierende, das Auge meditativ fesselnde und zugleich entspannende Flimmern erhält.
Titel Bregenz
Jahr 2010
Kunde Stadt Bregenz
Zusammenarbeit Wolfgang Homola
Als Anforderung und strategisches Ziel gilt die Schaffung von Grundlagen für die zeitgemäße Kommunikation der Stadt Bregenz. Die erste Maßnahme besteht in der Moderation des Gedankenaustauschs zwischen den städtischen Kommunikationsanwendern sowie der Erarbeitung von Handlungsempfehlungen für eine aufgeräumte und konzertierte Kommunikationsarbeit. Basierend auf Analysen und grafischen Studien empfiehlt sich eine Revitalisierung und Modernisierung des bestehenden Erscheinungsbildes. Die subtile Modernisierung durch das Re-Design einer bestehenden Marke stellt für die Gestaltung eine größere Herausforderung dar, als die Kreation einer neuen Marke. Die Veränderung soll dem Logo eine zeitgemäße und zukunftsfähige Formqualität geben und gleichzeitig an die alte Form anknüpfen. Der wirtschaftliche Hintergrund für diese Entscheidung liegt in der Nutzung des bestehenden Bekanntheitsgrades und darin, die aufwändige Einführung eines komplett neuen Erscheinungsbildes zu umgehen. Die charakteristische Spiegelung der ursprünglich von Nolde Luger geschaffenen Wort-Bild-Marke wird bewusst erhalten. Der nötige Hell-Dunkel-Kontrast wird durch den Schriftwechsel von einer modernen und prägnanten Grotesk­schrift zu einer filigranen, spielerischen Antiqua erzielt. Das Logo erfährt somit eine wirkungsvolle Weiterentwicklung in eine flexibel anwendbare Logotype mit treffender Bildbedeutung. Die modernisierte Logotype ist Bestandteil des neu geschaffenen Corporate-Design-Programmes der Stadt, welches in weiteren Schritten definiert und ausgestaltet ist. Das neue Erscheinungsbild wird für unterschiedlichste Anwendungsbereiche durchdekliniert und in einem umfangreichen Corporate-Design-Manual dokumentiert. Unter anderem berücksichtigt das Konzept Gestaltungsvorschläge für Basis- und Werbedrucksachen des Amtes selbst, verschiedene Abteilungen sowie verschiedener Einrichtungen und Institutionen der Stadt Bregenz.